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World Cleanup Day 2020 – Wir alle gemeinsam gegen Plastikmüll
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20. September 2020

5 Fakten über Wasser aus der Wasserflasche

Wasser ist zum weltweiten Geschäft geworden, daher möchte ich Euch heute 5 Fakten über Wasser aus der Wasserflasche präsentieren, die Euch vielleicht ein paar neue Einsichten in dieses Thema bieten. Wasser in Flaschen ist leider für viele fast schon zu einer Mode geworden, von Sportbegeisterten über Wanderer bis hin zu Geschäftsleuten, die spät arbeiten. Die Bequemlichkeit bringt uns dazu, eine Wasserflasche zu kaufen, statt andere Lösungen zu suchen, wie z.B. Leitungswasser selbst aufzusprudeln (s. Beitragsbild). Generell bleibt Letzteres auch meine absolute Empfehlung! Aber für alle, die nicht auf ihr gekauftes Wasser verzichten möchten, schreibe ich diesen Post.

Neben dem Aspekt des unnützen Mülls bei der Verwendung von Plastikflaschen und der benötigten Energie für Erzeugung, Transport etc. bei allen Wasserflaschen möchte ich mich heute aber auch auf die ethischen Aspekte beim Kauf abgefüllten Wassern fokussieren. Wobei eine Abgrenzung zwischen beidem natürlich schwierig ist, da die ethische Betrachtung immer auch die Umweltaspekte berührt. Aber gehen wir doch einfach mal mit diesem Ansatz ins Rennen.

1. Wählt lokal abgefülltes Wasser

Und direkt haben wir ein Beispiel dafür, dass Ethik und Umweltschutz dicht verwoben sind. Es liegt auf der Hand, dass lokal abgefülltes Wasser einen kleineren CO2 Fußabdruck hat, als solches, das erst durch die halbe Welt transportiert werden muss (schon mal was von Fidschi-Wasser gehört? Dazu weiter unten mehr).

Aber bei diesem Punkt geht es mir mehr darum, dass ihr mit einer lokalen Kaufentscheidung eine – vermutlich – kleinere, lokale Marke unterstützt statt eines weltumspannenden Konzerns. Damit unterstützt ihr also die lokale Wirtschaft und Bevölkerung und die Steuern bleiben auch in Eurer Hood. Bei Wikipedia findet Ihr eine Liste mit 200 deutschen Mineralwasser-Abfüllern (Hersteller finde ich in dem Zusammenhang irgendwie falsch). Mit Sicherheit findet Ihr dort auch einen Anbieter in Eurer Nähe.

Kleine Randnotiz: Schaut Euch ruhig auch mal die Listen der übrigen europäischen Ländern an. Man kann sagen, dass wir Deutschen offensichtlich nicht nur beim Bierbrauen Wert auf Vielfalt legen 🙂

2. Achtet auf den CO2-Fußabdruck

Okay, hier kommt nochmal Captain Obvious angeflogen: Je geringer der CO2-Fußabdruck einer Wasserflasche, desto geringer ist natürlich ihre Auswirkung auf die Umwelt und den Klimawandel, desto mehr profitieren wir also alle davon. Neuerdings gibt es allerdings auch einen „Trend“, Quellwasser aus Gott weiß wo zu trinken. Oben habe ich ja schon mal kurz auf das Fidschi- Wasser verwiesen. Kurz gesagt: DAS ist echt unnötig.

Hier wird neben einem nicht nachweisbaren gesundheitlichen Vorteil echtes Schindluder mit unserer Umwelt betrieben. Wasser in Fidschi in die Plastikflasche abfüllen und dann um die halbe Welt fliegen ist echt so was von Sch… da fehlen mir fast die Worte!

Völlig Banane wird es dann vor dem Hintergrund, dass der Klimawandel, der durch solche unsinnigen Transport-Orgien weiter eskaliert wird, besonders tropische Inselstaaten bedroht. Wie zum Beispiel….Fidschi. Ohne Worte.

3. Die Wasserflasche aus Glas schlägt Plastik

Mittlerweile haben sich die meisten Wassermarken verpflichtet, den Einsatz von Kunststoff zu reduzieren, auf harmlose Kunststoffsorten umzusteigen oder zumindest die Plastikflaschen zu recyceln und so sicherzustellen, dass ihre Abhängigkeit von diesem Material weniger umweltschädlich ist.

Leider bringt Plastik in jeder Form viele Probleme für unsere Gesundheit und Mutter Natur mit sich. Der Wechsel zu Glasflaschen ist der richtige Weg, da dieses Material weitaus nachhaltiger ist und sicher wiederverwendet werden kann. Es ist auch ein nahezu perfektes Produkt für das Recycling, da es nicht viel giftige Verarbeitung erfordert und viele Male wiederverwertet werden kann. In meinem Post über Recycling könnte Ihr nachlesen, dass Glas mit Abstand die beste Kreislaufwirtschaft aufweist.

4. Faktor Wasseraufbereitung

Die Reinheit des Produkts Wasser war schon immer ein wichtiges Anliegen für Wassermarken und Kommunalverwaltungen, die versuchten, ihren Bürgern die sichersten und gesündesten Wasserquellen zur Verfügung zu stellen. Doch während die gesetzlichen Vorschriften der Trinkwasserverordnung sehr streng in Bezug auf die Qualität des Wassers sind, kommt der Umweltaspekt nur am Rande darin vor, bei den Paragraphen über die Aufbereitung des Wassers.

Manchmal kann eine Wassermarke in die vorgegebenen Parameter passen, ohne wirklich ihr Bestes zu geben, um die Umwelt zu schützen. Schwedische Experten betonen die Bedeutung der Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die Wasseraufbereitungstechnologie, aber auch die staatlichen Anforderungen zum Schutz der Umwelt und zur Gewährleistung einer optimalen Wasserqualität.

Der Klimawandel stellt Marken vor neue Herausforderungen, ihre Nachhaltigkeitszertifikate beizubehalten und ihre Wasseraufbereitungskapazitäten anzupassen, um den neuesten Standards zu entsprechen. Einfach ausgedrückt: Es ist wichtig, dass wir uns Wassermarken suchen, die nicht davor zurückschrecken, ihre Technologie für die Wasseraufbereitung zu verbessern und den optimalen Mineralgehalt für ihr Produkt beizubehalten.

5. Ethik soll schon in das Geschäftsmodell eingebaut sein

Wasser ist ein zentrales menschliches Bedürfnis. Bei Nahrung haben wir uns daran gewöhnt dafür zu bezahlten aber wir könnten sie immer noch selber herstellen (sofern wir einen Garten und viel Zeit haben). Bei Wasser ist das anders. Die Qualität der Flüsse und Seen gibt es nicht her, dass wir uns selbst daran bedienen. Wir sind also auf aufbereitetes Wasser angewiesen.

Die Kosten für die Aufbereitung werden uns von den Wasserwerken für das Leitungswasser in Rechnung gestellt. Das ist auch absolut legitim. Zudem fallen ja auch Kosten für Ausbau und Instandhaltung der Leitungssysteme, etc. an.

Kommerzielle Wassermarken existieren aber, um Gewinn mit dem Produkt Wasser zu machen. Wer sie also unterstützen will (durch Kauf ihres Produktes), der sollte wenigstens die Marke mit dem geringsten negativen Umwelteinfluss und den höchsten ethischen Maßstäben auswählen. Und es sind ja auch nicht alle Getränkefirmen von Grund auf böse. Gerade die kleinen lokalen Anbieter setzen sich vielfach für ihre Region ein und produzieren beispielsweise mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen etc. Auch hier verweise ich gerne wieder auf die oben schon verlinkte Liste der regionalen Wassermarken. Schaut Euch die Webseiten der Unternehmen an. Dort wird schnell ersichtlich, wem es auch um eine Entwicklung der Region und wem es nur um Gewinn geht.

Ethisches Wassersiegel

Andere Wege beschreitet die Initiative Öko-Ethisches-Wasser. Dieses Siegel wird für Wasser vergeben, dass jede der folgenden 4 Bedingungen erfüllt:

  • Das Wasser verursacht keine Transportwege und somit keine CO2-Emission.
  • Es kommt ohne Verpackung aus und verursacht keinen Plastikmüll.
  • Es ist frei von Schadstoffen und bewahrt beim Filtern seine natürlichen Mineralien.
  • Und es wird dem regionalen Wasserkreislauf entnommen und auch wieder zurückgeführt.

(Hinweis: Die dahinter stehende Firma verkauft Produkte, mit denen Leitungswasser entsprechend aufbereitet wird.)

Dennoch zeigt sich auch hier: der einfachste Weg, nachhaltiges Wasser zu trinken und auf die Wasserflasche zu verzichten ist es, indem man das Leitungswasser zuhause benutzt. Kein Lebensmittel in Deutschland wird so gut kontrolliert. Einzig allein auf die „letzte Meile“, also die Rohre zuhause haben die Wasserversorger keinen Einfluss, daher sollte man das Wasser aus dem Hahn in einem Labor testen lassen. Danach steht dem nachhaltigen Wasserkonsum aber definitiv nichts mehr im Wege.

Fazit: Die Wasserflasche muss nicht sein, aber wenn dann bitte mit Bedacht

Ich bleibe bei meiner Meinung: Wasser in der Wasserflasche zu kaufen ist absolut unnötig, wenn man nicht in einem Entwicklungsland lebt. Gerade hier in Deutschland haben wir eine Trinkwasserqualität aus dem Wasserhahn, um die uns viele beneiden. Wer es gerne sprudelnd haben möchte, kann dazu eine der vielen Wasseraufsprudlermarken wählen. Zusammen mit dem entsprechenden Sirup sind so auch Fruchtschorlen und sogar Cola möglich.

Wenn es aber unbedingt Wasser aus der Wasserflasche sein muss, so habe ich Euch mit den obigen Punkten hoffentlich eine Kriterienliste mit an die Hand gegeben, mit der ihr eine Marke heraussuchen könnt, die den kleinsten negativen ethischen um Umwelteinfluss für Eure Region hat.

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