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20 Tipps gegen den Klimawandel

Heute möchte ich Euch 20 Tipps gegen den Klimawandel anhand des Buchs „2052: Der neue Bericht an den Club of Rome“  von Jorgen Randers mit auf den Weg geben. Das Buch habe ich Euch bereits in einem vorherigen Artikel vorgestellt.

Die wichtigsten Schlüsse aus dem Buch möchte ich Euch aber gerne noch einmal kurz zusammenfassen, da es sich um wertvolle Tipps gegen den Klimawandel und für den Umgang mit einer sich rapide ändernden Welt handelt.  Der Forscher Jorgen Randers beschäftigt sich bereits seit über 40 Jahren mit dem Klimawandel und stützt sich in seinem Buch auf eine Vielzahl weiterer Forscher verschiedener wissenschaftlichen Disziplinen. Hier nun also kurz zusammengefasst die wichtigsten Tipps gegen den Klimawandel aus dem Buch:

1. Mehr Wert auf Zufriedenheit legen statt auf Einkommen

Einer der wertvollsten Tipps gegen den Klimawandel steht gleich am Anfang: Geld allein macht nicht glücklich! Dieser Spruch wird sich in Zukunft noch mehr bewahrheiten. Denn mit dem Klimawandel wird die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander gehen. Daher sollte man bereits jetzt damit anfangen, Erfüllung nicht in gutbezahlten Jobs zu suchen, sondern das Glücklichsein an sich anzustreben. Jeder sollte in sich gehen und prüfen, was ihn wirklich erfüllt. Das können Familie und Freunde sein, das kann ein Ehrenamt sein, etc. Nachgewiesen ist jedenfalls, dass materielles Glück nach kurzer Zeit wieder verschwindet, wenn man sich daran sattgesehen hat.

2. Nicht in Dinge verlieben, die bald verschwinden werden

Traurig aber wahr: Durch den Klimawandel werden einzigartige Naturschönheiten, wie Gletscher, Korallenriffe oder die Malediven verschwinden. Der traurige aber einleuchtende Tipp Randers´ ist es also, sich folgerichtigerweise nicht in diese Naturschönheiten zu verlieben.

3. Unterhaltungselektronik statt Reisen

Flugreisen werden auf absehbare Zeit nicht „umweltfreundlich“ werden. Um ein Flugzeug vom Boden in die Luft zu bringen und dort über lange Strecken zu halten, sind extrem starke Energieträger gefragt. Und da kommt momentan ausschließlich Kerosin infrage. Aber muss man wirklich in die USA, wenn man den Grand Canyon erleben will? Nein! Denn bereits jetzt ist es möglich, mittels Virtual Realitybrillen 360 Videos vieler Orte auf der Welt zu erleben. Klar, dass viele hier erst mal skeptisch reagieren. Aber wenn die Auswirkungen des Klimawandels in Zukunft zunehmen, bietet sich hier eine echte Alternative zum kompletten Verzicht, entfernte Länder zu besuchen.

4. Kinder nicht zu Naturliebhabern erziehen

Dieser Tipp geht mir schwer von der Tastatur. Aber Randers argumentiert ähnlich wie in Tipp 2, dass es unglücklich macht, etwas lieb gewonnenes dahinsiechen zu sehen. Stattdessen sei es besser, Kinder frühzeitig an das Leben in Megastädten zu gewöhnen, weil im Jahr 2052 der Großteil der Menschheit in solchen Leben würde. Landkinder würden sich dort eher unwohl fühlen, daher sollten man sie auf das Leben vorbereiten, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit führen werden.

5. Vielfalt des Lebens genießen so lange sie noch existiert

Randers prognostiziert in seinem Buch, dass die weltweite Biodiversität bis zum Jahr 2052 rapide abnehmen wird, da nur wenige Tier- und Pflanzenarten mit der Geschwindigkeit des Klimawandels mithalten werden. Daher sollte man die Vielfalt des Lebens jetzt noch genießen und tief in den eigenen Erinnerungen abspeichern.

6. Sehenswürdigkeiten besuchen, bevor sie von den Massen überlaufen werden

Diesen Tipp kann ich seit meinem Italienurlaub in diesem Jahr vollkommen nachvollziehen. Wir fuhren mit der Bahn einen Tag nach Venedig und waren entsetzt über die Touristenmassen, die dort durch die Straßen ziehen. Randers´ Prognose zufolge werden im Jahr 2052  ca.11 Milliarden Menschen auf dem Planeten leben, was zugleich die Spitze in der Bevölkerungsentwicklung darstellt. Zusammen mit dem steigenden Wohlstand der Mittelschicht in bevölkerungsreichen Ländern wie China, wird auch der Massentourismus zunehmen. Mit entsprechenden Folgen für die touristischen „Klassiker“.

7. An einem Ort wohnen, der vom Klimawandel weitgehend unbenachteiligt bleibt

Das britische Hadley Center hat ein Modell entwickelt, mit dem man sich Prognosen für den Einfluss des Klimawandels auf die jeweilige Heimatregion anschauen kann. Obwohl es sich „nur“ um Prognosen handelt, kann man sich einen Eindruck verschaffen, wie es in 40 Jahren um den eigenen Wohnsitz stehen wird. In einen Neubau an der niederländischen Küste beispielsweise oder eine Eigentumswohnung in Lower New York, sollte man besser nicht investieren.

8. In ein Land ziehen, in dem Entscheidungen getroffen werden

Damit wäre Großbritannien schon mal raus (ein kleiner Brexit-Scherz sei hier gestattet). Aber im Ernst: Randers geht es darum, zu betonen, dass nicht alle Länder entschieden gegen den Klimawandel vorgehen. Unbedingt zu meiden gilt es daher Länder, die nicht einmal angemessene Vorkehrmaßnahmen treffen. Sie werden vom Klimawandel unvorbereitet und damit am härtesten getroffen werden.

9. Herausfinden, welche Folgen mangelnder Nachhaltigkeit einen selbst am meisten treffen werden

Der Klimawandel wird sich zwar weltweit aber nicht überall gleich auswirken. Während in einigen Ländern Leben aufgrund der Hitze im Sommer beispielsweise kaum noch möglich sein wird, werden andere Länder wiederum mit den Folgen von Starkwetterereignissen oder Flüchtlingsströmen zu kämpfen haben. Randers empfiehlt, sich die Auswirkungen für sein jeweiliges Heimatland/seinen Wohnsitz anzuschauen und entsprechend darauf vorzubereiten. Wer sich aufgrund der Entwicklungen beispielsweise für einen Lebensabend in Skandinavien entscheidet, kann so schon frühzeitig mit dem Erlernen der Landessprache, Erwerb von Grund und Boden, etc. beschäftigen.

10. Jobs in Zukunftsbranchen suchen

Wer im Jahr 2052 noch arbeiten muss oder seine Kinder und Enkel auf ein sicheres Erwerbsleben vorbereiten will, der sollte einige Branchen anderen vorziehen. Gute Aussichten haben Arbeitsplätze im Umfeld erneuerbarer Energien, aber auch klassische Branchen wie IT, Pflege und Dienstleistungen. Wenig aussichtsreich sind Jobs in der Öl- und Gasindustrie, dem Primärsektor (Land- und Forstwirtschaft) und der Produktion.

11. Die Kindern Mandarin lernen lassen

Klingt komisch, ist aber so. Randers prognostiziert China eine führende Rolle in der Welt des Jahres 2052. Da die undemokratische Führung in China bei der Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen keine Rücksicht auf Teile ihrer Bevölkerung nehmen muss, weil sie um die Wiederwahl zittern muss, werden Reformen dort mit Härte durchgezogen. Deshalb werden die Chinesen wirtschaftlich einen enormen Vorteil haben und die bisherige Supermacht USA ablösen. Die konsequente Empfehlung Randers´ aus dieser Prognose lautet, dass man seine Kinder schon in der Schule auf die neue Supermacht vorbereiten sollte, wie es heute mit den USA auch passiert.

12. Schluss mit der Vorstellung, dass Wachstum gut ist

In endlichen Systemen ist kein unendliches Wachstum möglich! Das von Politikern und Wirtschaft jahrzehntelange gepredigte unbedingt nötige Wachstum ist kein Modell für die Zukunft. Stagnation bzw. sogar zurückrudern in einigen Bereichen wird in Zukunft unbedingt nötig werden, um den Klimawandel abzufedern. Damit einher gehen dann positive Effekte für Umwelt und Klima. Da die Bevölkerung ab den 2050er Jahren ebenfalls stagnieren wird, bzw. ab dann leicht zurückläuft, wird dieses „Ende des Wachstums“ allerdings wirtschaftlich nicht so hart werden, wie es im ersten Moment klingt.

13. Fossile Wertanlagen abstoßen

Hier ist keine große Erklärung nötig: Auf Aktien von Öl- und Gasfirmen, sowie Tankstellenbetreibern sollte man als Altersvorsorge besser verzichten!

14. In Dinge investieren, die sozialen Unruhen widerstehen

Leider gibt Randers selbst zu, dass es schwer vorauszusagen ist, in welchen Bereichen es zu sozialen Unruhen kommen wird. Daher ist dieser Tipp sehr vage. Sicher ist es sich, DASS es zu solchen gesellschaftlichen Verwerfungen kommen wird, daher empfiehlt er, frühzeitig solche Trends zu erkennen und sich für die Altersvorsorge von Anlagen zu trennen, die davon betroffen sein könnten. Dieser Tipp richtet sich allerdings eher an den englischsprachigen und skandinavischen Raum, da viele hier mit Aktien- und Rentenfonds für das Alter vorsorgen.

15. Mehr tun als man muss

Unsere Kinder und Enkel werden uns eines Tages fragen, was wir denn getan haben, um die Umstände zu verhindern, in denen sie leben müssen. Daher sollte man frühzeitig auf diese Frage vorbereitet sein und auch Maßnahmen vorzuweisen haben.

16. Für Unternehmer: Geschäftspotenzial von Nachhaltigkeit nutzen

Die wirtschaftlichen Gewinner der Maßnahmen gegen den Klimawandel werden diejenigen sein, die sich frühzeitig in den Bereichen erneuerbare Energien, etc. engagieren. Hier gilt es die Zeichen der Zeit zu erkennen und frühzeitig auf Technologien zu setzen, die durch den Klimanwandel, bzw. den Kampf gegen den Klimawandel an Bedeutung gewinnen werden.

17. Für Unternehmer: Mehr Umsatz bedeutet nicht zwangsläufig mehr Gewinn

Hier unterscheidet Randers wie sich verschiedene Branchen und Technologien entwickeln werden. Man kann z.B. in Windkraft und Photovoltaik investieren, die beide einen großen Wachstumsmarkt einnehmen. Ebenso rasant wird das Wachstum beispielsweise bei Hybrid-Elektroautos voranschreiten. Während Windkraft und Sonnenenergie aber Teil der Lösung sind, sind Hybridautos eher als Brückentechnologie zu sehen auf dem Weg zu 100% nachhaltigem Verkehr. Es gilt also zu unterscheiden, ob man in Zukunfts- oder Brückentechnologie investiert.

18. Für Politiker: Initiativen unterstützen, die kurzfristige Wirkung zeigen

Leider ist es so, dass in Demokratien eher mit kurzfristig sichtbaren Maßnahmen als mit Zukunftsplänen Wahlen gewonnen werden. Zuletzt hat dies Gerhard Schröder mit seiner Agenda 2010 erfahren müssen. Daher gilt es bei der Argumentation Maßnahmen so zu beschreiben, dass neben den langfristigen Vorteilen für spätere Generationen vor allem die kurzfristigen Verbesserungen für die jetzige Bevölkerung betont werden. Das heißt z.B. wenn man Elektroautos anpreist, sollte man nicht (nur) mit den positiven Auswirkungen für das Klima unserer Kinder und Enkeln argumentieren. Stattdessen sollte man betonen, dass vom ersten Tag an der Lärmpegel und die Luftverschmutzung sinken und alle sofort davon profitieren.

19. Für Politiker: Grenzen beachten

Hier sind nicht die Landesgrenzen für etwaige Flüchtlingsströme gemeint, sondern vielmehr die Grenzen der natürlichen Ressourcen. Während „die Umwelt“ bisher als unerschöpflich galt, werden wir in naher Zukunft feststellen, dass sowohl Ressourcen als auch die Fähigkeit Schadstoffe aufzunehmen auf diesem Planeten begrenzt sind. Weise Politiker sind sich dieser Umstände bewusst und planen ihre Politik entsprechend.

20. Für Politiker: Akzeptieren, dass der gleichberechtigte Zugang für Ressourcen von großer Bedeutung ist

Wir werden in Zukunft erleben, dass der Zugang zu sauberer Luft und Wasser immer mehr zu einem Privileg wird. Die Politiker müssen daher zwingend Zugang zu diesen Ressourcen für alle Bevölkerungsschichten sicherstellen. Dies darf keinesfalls auf Kosten der ärmeren Bevölkerungsschichten gehen, da sonst soziale Unruhen unabwendbar sind.

Der beste aller Tipps gegen den Klimawandel: Nicht aufgeben dagegen zu kämpfen!

Die Tipps gegen den Klimawandel von Jorgen Randers können dabei helfen, sich mit einer Zukunft im Jahr 2052 zu arrangieren, die laut seinen Prognosen vom Klimawandel geprägt sein wird. Dennoch endet sein Buch mit einem Appell an uns alle: Mögen wir alle zusammen unser Bestes geben, damit sich seine Prognosen nicht bewahrheiten und die Tipps gegen den Klimawandel überflüssig sind, weil wir den Klimawandel verhindert haben.

2 Comments

  1. […] lässt sich die Katastrophe noch eindämmen. Ich hoffe damit wird es nicht nötig, dass Ihr meine 20 Tipps gegen den Klimawandel […]

  2. […] Transition-Bewegung darum, die beiden damaligen gesellschaftlichen Hauptprobleme Peak Oil und den Klimawandel gleichzeitig zu […]

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