Wie schon letzte Woche im Post über Tipps für nachhaltigen Urlaub versprochen, werde ich Euch heute von meinem Urlaub im Allgäu berichten und ein paar Tipps geben, wie man die Zeit dort verbringen kann. Eines vorweg: uns hat es so gut gefallen, dass wir bestimmt nicht zum letzten Mal dort waren.
Das Allgäu ist eine Region im Süden Deutschlands. Sie liegt rund um die größte Stadt Kempten und erstreckt sich im Westen bis fast an den Bodensee. Im Osten ist Füssen die größte Stadt und gleichzeitig auch die östliche Grenze. Die nördlichste Stadt ist das bayerische Kaufbeuren und im Süden begrenzen Österreich und die Alpen das Allgäu. Von letzteren leitet sich auch der Name „Allgäu“ ab.
Die Landschaft zeichnet sich vor allem durch grüne Almen, viele Seen und Flüsse sowie die majestätischen Alpen im Süden aus. Unser Urlaubsort war die Stadt Füssen, die für die beiden Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein bekannt ist. Gerade letzteres ist ein wahrer Touristenmagnet und zieht – in nicht-Corona-Jahren – jährlich ca. 1,4 Millionen Besucher aus aller Welt an.
Eigentlich wollten wir dieses Jahr wieder an den Gardasee fahren aber wegen Corona hatten wir das schon früh storniert. Das Allgäu stellte für uns also zunächst mal „nur“ Plan B dar – im Inland und mit schneller Abreisemöglichkeit im Fall von Welle 2. Doch aus Plan B in diesem Jahr könnte Plan A im Jahr 2022 werden (2021 ist schon für Interrail verplant).
Wer im Urlaub gerne faul rumliegt, der kann das natürlich auch an den zahlreichen Badeseen im Allgäu tun. Die volle Wirkung entfaltet das Allgäu aber erst, wenn man den Urlaub aktiv verbringt. Die Berge, Täler und Schluchten laden zum Wandern und Radfahren ein. An gefühlt jeder Wegabzweigung stehen Schilder, die den Ortsunkundigen den richtigen Weg weisen. Einfach toll!
Wir haben in einigen Wanderungen von Füssen aus den Tegelberg und verschiedene Wege zu den Königsschlössern erkundet. Die Bilder dazu findet ihr bei Instagram unter dem Konto betterlifeblog.de (gerne folgen, dann erhaltet Ihr häufiger kleine Updates als hier im Blog).
Sehr positiv ist uns auch aufgefallen, dass auf den Almhütten kein Plastikgeschirr und –besteck zum Einsatz kommt. Alles, was man bestellt, wird im Glas oder auf Porzellan serviert. Der To-Go Becher fällt dann halt aus. Aber mal ehrlich: wer auf einer Alm keine Zeit hat, sich mal hinzusetzen und in Ruhe die Natur zu genießen, der hat den Knall sowieso nicht gehört. Denn die ist gerade oben auf den Bergen atemberaubend. Von wegen kahle Berggipfel. Dort blüht ein Meer von Wildblumen und den ganzen Tag summen die Bienen.
Jedenfalls scheinen die Leute dort haben wohl schon früh das erkannt, was einige von uns noch lernen müssen: Naturschutz sollte an erster Stelle stehen, denn schließlich leben wir alle zusammen auf diesem Planeten. Und die Natur kennt keine Ländergrenzen. Daher wird zumindest durch die Einheimischen keine Verschmutzung der Umwelt gefördert.
Das bekommen die Touris aber auch ganz alleine hin. Leider muss man sagen, dass selbst auf abgelegenen Wegen hin und wieder Müll von Touristen zu finden war. Manche lernen es halt nicht so schnell. Flugs in den Rucksack gepackt und im nächsten Mülleimer entsorgt. Aber trotzdem, wenn ich so einen mal erwische…
Wirklich gewundert haben wir uns über die relativ günstigen Preise. Gut, nicht die Hotel- und Wohnungspreise, die sind schon ordentlich (wobei wir ein tolles Schnäppchen gefunden haben). Aber wer einmal in der Nähe von Versailles oder Schloss Schönbrunn in Wien was gegessen oder getrunken hat, der wird sich über die Preise bei den Gastonomen in der Nähe der Königsschlösser schon positiv wundern. Für 35 € sind wir zu viert oftmals satt geworden (mit Getränken).
Ansonsten haben wir uns in unserer Wohnung selbst versorgt (natürlich in Bio-Qualität), was sich positiv auf das Reisebudget und die Gesundheit ausgewirkt hat.
Apropos Reisebudget: nach oben sind Euch keine Grenzen gesetzt. Wer gerne prassen möchte, hat dazu auch die Gelegenheit. Ein besonderes Schmankerl ist es sicherlich, vom Tegelberg aus mit dem Gleitfallschirm in ca. 30 Minuten ins Tal zu segeln. Dabei überfliegt man die Königsschlösser und hat einen wunderbaren Blick über das Allgäu. Für einen kleinen Aufpreis kann man das Ganze dann auch noch Filmen und hat eine unvergessliche Erinnerung an einen tollen Urlaub. Das war bei mir in diesem Jahr leider nicht drin. Aber es ist definitiv ziiiiiemlich weit oben auf meine things-to-do-before-i-die-Liste gewandert.
Erschwinglicher ist es da, mit der Seilbahn auf den Tegelberg zu fahren und dort oben zu wandern. Sogar ein Aufstieg bis zum Gipfel ist möglich, wobei es dazu guter Schuhe bedarf. Besonders das letzte Stück ist schon mit ein bisschen Kraxelei verbunden. Man kann sich aber an einem Stahlseil entlang hoch behelfen. Mit kleinen Kindern sollte man das aber nicht tun, das ist was für Erwachsene.
Ich hoffe, meine Begeisterung für diese Urlaubsregion kommt bei Euch an. Zumal wir ja eigentlich wo anders hin wollten und nur aus rationalen Überlegungen dieses Ziel gewählt haben. Umso beeindruckter waren wir von der Schönheit der Natur, den abwechslungsreichen Freizeitmöglichkeiten und der Gastfreundschaft der Allgäuer.
Besonders für Familien und Natur- und Sportbegeisterte ist Urlaub im Allgäu eine echte Empfehlung. Für das kommende Jahr haben wir im Sommer schon einen längeren Europa-Urlaub mit der Bahn geplant (Interrail) aber im Jahr 2022 steht das Allgäu hoch im Kurs bei uns – vielleicht in Verbindung mit dem nur wenige Stunden entfernten Gardasee 🙂