Da viele von uns momentan sehr viel Zeit zuhause verbringen, ist es an der Zeit, dass wir die Luftqualität zuhause verbessern. Das Coronavirus zwingt uns ins Home Office und selbst wenn nicht, fehlt momentan vielen von uns die Alternative zu den eigenen vier Wänden, da immer noch viele Orte für die große Öffentlichkeit gesperrt oder nur für wenige Leute gleichzeitig zugänglich sind. Wer keinen Park oder Wald um die Ecke hat, sollte also zumindest die Luftqualität zuhause erhöhen. Fenster auf also für eine frische Brise.
Moderne versiegelte Häuser halten Zugluft ab. Das ist zunächst mal gut für unsere Heizkostenabrechnung und auch für die Umwelt. Es bedeutet aber auch, dass sie Luftschadstoffe drinnen halten. Innenluft kann stärker verschmutzt sein als Außenluft. Wie können wir also die Luftqualität zuhause verbessern?
Viele Menschen haben Probleme mit flüchtigen organischen Verbindungen. Diese können von neuen Möbeln, frischer Farbe oder sogar Reinigungsmitteln stammen. Wenn Ihr zum Beispiel Bleichmittel zum Reinigen verwendet, stinken die Dämpfe. Sie sagen Eurer Nase, dass sie giftig sind. Aber in einem versiegelten Haus gehen sie nie weg. Sie verteilen sich einfach im ganzen Haus. Sie riechen nicht mehr, verschmutzen aber trotzdem die Luft.
Der einfachste Weg, um Dämpfe von chemischen Reinigungsprodukten aus Eurer Raumluft fernzuhalten, besteht darin, stattdessen etwas anderes zu verwenden. Verwendet keine chemischen Reinigungsmittel in Innenräumen. Es gibt sehr gute Bioprodukte, die aus natürlichen, schadstofffreien Inhalten bestehen. Einfach „Bioreinigungsmittel“ in den Browser Eurer Wahl eingeben und Ihr seht, wie viele ökologisch unbedenkliche Produkte auf dem Markt sind. Noch besser ist ein Gang in den Bioladen um die Ecke. Dort findet Ihr neben den Bioprodukten auch noch freundliche Beratung und unterstützt die lokalen Händler.
Wir können einige Probleme mit der Raumluft riechen, aber nicht alle. Zu den Problemen, die wir nicht riechen können, gehören Hautschuppen, Schimmelpilzsporen und Hausstaubmilben, die Allergien auslösen. Diese verursachen im Winter das größte Chaos, wenn es zu kalt ist, um die Fenster offen zu halten. Aber auch bei kaltem Wetter ist es gut, sie für eine Weile zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Wichtig ist hier, dass besonders im Winter nur Stoßgelüftet wird. Dabei geht es um den Energieverbrauch fürs Heizen.
Zumindest die Schlafräume, die Küche und das Bad sollten auf jeden Fall gelüftet werden. Denn ein wesentlicher Aspekt des Lüftens ist es laut Bundesumweltamt, die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen. Das beugt Schimmel vor, der unsere Gesundheit ernsthaft gefährden kann. Besonders wichtig ist dies auch hier wieder bei sehr gut isolierten Häusern und Wohnungen. Wie oben schon geschildert, gibt es hier keinen dauerhaften Luftzug durch das Gemäuer, so dass die Feuchtigkeit ohne Lüften in der Wohnung bleibt und es zu Schimmelbefall kommen kann.
Und warum erstickt man dann nicht in modernen Häusern, selbst wenn man nicht lüftet? Selbst die am besten versiegelten Häuser ermöglichen das Eindringen von Außenluft durch Fugen und Risse in Wänden oder Decken. Nur kann das halt bei großer Feuchtigkeit wie nach dem Duschen eben nicht reichen, um sie aus dem Raum zu bekommen. Daher sollte man nie aufs Lüften verzichten.
Wenn es regnet, nimmt der Regen wahrscheinlich die meisten Schadstoffe aus der Luft in den Boden oder in den Regenwasserkanal. Bei mir auf dem Land ist das auch immer wieder durch den dann verschwindenden Güllegeruch nachprüfbar J Es ist auch kühler, während es regnet. Das könnte also ein guter Zeitpunkt sein, um die Klimaanlage auszuschalten und die Fenster für eine Weile zu öffnen. Ansonsten sollte generell nicht tagsüber, sondern eher in den frühen Morgenstunden und Abends gelüftet werden.
Dies liegt zum einen offensichtlich daran, dass es tagsüber wesentlich wärmer ist. Zum anderen sind gerade die Schlafräume nach der Nacht von unseren Ausdünstungen sehr feucht, so dass man hier morgens direkt Stoßlüften sollte. Und abends vor dem Einschlafen noch einmal frische Luft herein zu holen schafft auch gleich eine ganz andere Schlafatmosphäre.
Zimmerpflanzen wirken Wunder auf die Luftqualität in Innenräumen. Sie absorbieren Kohlendioxid und setzen Sauerstoff frei. Nicht nur das, zumindest einige von ihnen nehmen auch giftige Luftschadstoffe auf. Sogar die NASA hat schon mit Zimmerpflanzen experimentiert, um die Luft in Raumstationen zu verbessern. Ergebnis: Sie produzieren nicht nur Sauerstoff und wandeln Kohlenstoffdioxid um, sondern sie können auch die Konzentration von Formaldehyd, Benzol, Xylol, Trichlorethylen und anderen Schadgasen in geschlossenen Räumen verringern.
Diese Stoffe werden in der Industrie oft verwendet und finden so den Weg in unsere vier Wände: durch Plastik, Wandfarben, Druckerpatronen, Waschmittel, Kleber, und vieles mehr. Die Chemikalien verursachen oft Kopfschmerzen, Schwindel oder teils sogar Herzrasen, sie reizen unsere Augen und unsere Atemwege. Klare Empfehlung also: begrünt Eure Zimmer! Das hilft erheblich beim Luftqualität zuhause verbessern.
Übrigens hat keiner der von der NASA getesteten Tabakrauch entfernt. Das solltet Ihr in der Wohnung also auf jeden Fall sein lassen. Am besten ganz, aber das ist Eure Sache 😉
Es gibt einige einfache Schritte zur Verbesserung der Raumluftqualität bei Euch zuhause:
Generell gilt: Je weniger Staub und Allergene in der Wohnung sind, desto besser ist die Luftqualität. Auch wenn es Schöneres gibt: Abstauben, Putzen, Staubsaugen muss leider sein. Ergänzt um ein paar schöne Zimmerpflanzen und ein paar mal Stoßlüften am Tag, schafft Ihr Euch so dauerhaft eine gesunde Umgebung zuhause.