Zwar befinden wir uns noch mitten im Winter aber ich möchte mich trotzdem schon mal dem Thema widmen, wie man den Garten für den Frühling vorbereiten sollte und was man dabei idealerweise beachten sollte. Wenn Ihr einen eigenen Garten habt oder Euch einen anlegen wollt, hilft Euch dieser Artikel dabei, die kommende Jahreszeit richtig zu nutzen.
Weit gefehlt. Zwar ist der Mai die Zeit, in der sich das neue Gartenjahr so richtig entfaltet. Die Vorarbeit dazu muss aber schon viele Wochen vorher geleistet werden. Denn das Gartenjahr startet nicht mit dem Blühen der Pflanzen, sondern mit der Vorbereitung der Beete. Und die sollte möglichst schon im März beginnen. Kurz danach kann auch schon das erste Gemüse gesät werden. Der März ist die Zeit, um Rosen und Stauden aber auch frühe Kartoffeln zu setzen. Aber der Reihe nach.
Der März ist die Zeit, in der man den Garten für den Frühling vorbereiten muss. Über den Winter hat sich der Boden gesetzt und durch den Frost sind die groben Schollen vom Umgraben in Herbst zu feinkrümeliger Erde zerfallen. Mehr dazu in einem späteren Artikel. Nun gilt es mit der Frühjahrsdüngung und dem Anlegen von Wegen zu beginnen.
Erste Voraussetzung dazu ist, dass der Boden frostfrei und nicht zu nass ist. Ein Fehler, den viele Leute gerne begehen ist ein erneutes Umgraben des Bodens. Denn gerade jetzt hat er durch die Frosteinwirkung des Winters eine gute Struktur, die durch Umgraben oder tiefes Lockern nur zerstört würde. Lektion Nummer eins ist also: Umgegraben wird im späten Herbst, damit die Natur für uns die Bodenstrukturierung vornimmt durch den Frost im Winter!
Düngen ist wichtig für den Boden, wenn man den Garten für den Frühling vorbereiten will und hilft dabei, eine gute Ernte einzufahren oder eine prächtige Blumenwiese zu bekommen. Wer jetzt aber reflexartig an Kunstdünger aus dem Heimwerkermarkt denkt, der sei beruhigt. Mutter Natur bietet alles an, was man braucht und auf künstliche umweltbelastende Hilfsmittel kann und soll man getrost verzichten. Den Garten für den Frühling vorbereiten heißt, die im Vorjahr verbrauchten Nährstoffe durch natürliche Düngung wieder in den Boden zu bringen.
Wenn man es richtig ernst meint, sollte man alle drei bis vier Jahre eine Bodenanalyse durchführen lassen, um die Nährstoffzusammensetzung untersuchen und den tatsächlichen Düngebedarf feststellen zu lassen. Einen Link zu einem entsprechenden Service für Bodenanalyse der Raiffeisenbank teile ich hier mit Euch. Aber mit ein wenig stöbern im Internet findet Ihr auch andere Anbieter. Eine auf den Boden abgestimmte Düngung verhindert, dass sich zu viele oder zu wenige Nährstoffe im Boden befinden. Beides ist für die Pflanzen von Nachteil.
Für eine natürliche Frühjahrdüngung empfiehlt sich eine Mischung aus Kompost und abgelagertem Mist. Bei letzterem setze ich persönlich auf Pferdemist. Dieser riecht einfach weniger streng als andere „Sorten“. Das Düngematerial wird dann wenige Zentimeter tief in den Boden eingegraben, um wie oben erwähnt die Bodenstruktur nicht zu schädigen.
Wenn man für seinen Garten auf späte Pflanzen setzt, also auf solche, die erst nach dem Eisheiligen Mitte Mai gepflanzt werden (sollten), kann man sich statt Mist und Kompost auch für Gründüngung entscheiden. Diese bildet eine optimale Vorkultur für alle späten Pflanzen und funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Bevor die eigentlichen Pflanzen gesetzt werden, werden Vorkulturen ausgesät, die den Boden verbessern.
Wie bei anderen Düngeverfahren muss der Boden dazu oberflächlich durchgezogen und größere Steine abgesammelt werden. Dann erfolgen Glattziehen mit dem Rechen und Aussaat der Gründüngungspflanzen. Sehr gut geeignete Gründüngungspflanzen sind:
Dass die Gründüngung in den Monaten März und April durchaus auch optisch etwas hermacht und auch schon Bienen als erste Nahrung dient, ist ein schöner Nebeneffekt.
Das Aussäen erfolgt durch breitflächigen Auswurf der Samen. Gegenenenfalls muss bei sehr trockenen Frühjahren auch ein wenig gegossen werden. Den Rest übernimmt Mutter Natur. Die Pflanzen lockern den Boden mit ihren Wurzeln auf und fördern tief sitzende Nährstoffe nach oben. Nach den Eisheiligen und etwa eine Woche vor der Aussaat der eigentlichen Pflanzen werden sie dann leicht untergegraben, damit sie die letzten Nährstoffe auch noch freisetzen. Dies ist ideal, wenn man den Garten für den Frühling vorbereiten will.
Wenn der Boden vorbereitet ist, kann die Fläche nun in Beete aufgeteilt werden. Dabei ist auf eine sinnvolle Nutzung des Platzes zu achten. Da die Wege zwischen den Beeten angelegt werden sollten und man sagen kann, dass man vom Weg aus eine Reichweite von etwa 60 cm hat, sollte die Beetbreite ca. 120 cm betragen, damit man von beiden Seiten die Mitte des Beetes aus von den Wegen erreichen kann ohne auf das Beet krabbeln zu müssen. Dies ermöglicht es, vier Reihen von Pflanzen in 30 cm-Reihen anzubauen.
Bei der Breite der Wege sollte man ebenfalls etwa 30 cm veranschlagen. Das ermöglicht es sich sicher zubewegen ohne zu viel wertvollen Platz zu verschwenden. Die Ausgestaltung der Wege kann man nach eigenem Gutdünken vornehmen. Vielen Leuten (auch mir) reichen einfache Trampelpfade. Bei nassen, lehmigen Böden lohnt es sich aber, die Wege zumindest mit Rindenmulch oder Holzhäckseln zu befestigen und für sicheren Halt zu sorgen. Gerne werden die Wege auch heute noch mit Steinplatten befestigt. Den sicheren Halt erkauft man sich hierbei aber mit Schwierigkeiten beim Umgraben im Herbst. Zudem muss alles neu verlegt werden, wenn man sich für andere Beetgrößen oder Bepflanzungen entscheidet.
Den Garten für den Frühling vorbereiten heißt aber auch nach all den Vorbereitungen endlich etwas auszusäen. Die Grundlagen sind geschaffen. Der Boden ist locker und genau richtig gedüngt. Die Beete sind abgesteckt. Jetzt wollen die Samen und Keimlinge in den Boden.
Egal ob die Pflanzen Forst abkönnen und früh gesetzt werden oder ob man sie erst ab Mitte Mai in den Garten bringen kann: Bei der Aussaat sollte der Boden immer frostfrei sein. Wenn die Wettervorhersage dann noch für die kommenden Tage Regen voraussagt, hat man den idealen Zeitpunkt gefunden. Am einfachsten geht die Aussaat von Gemüse- und Pflanzensamen von der Hand. Diese werden jeweils wenige Zentimeter tief in den Boden eingearbeitet und dann mit der Gießkanne einmal gut befeuchtet. Achtet dabei darauf, dass Ihr den Brausekopf auf die Gießkanne setzt, da der Strahl sonst zu stark ist und die Erde samt Samen wegschwemmt.
Setzt man größere Pflanzen mit Wurzelwerk ein (z. B. Rosen oder Stauden), sollten die einen Tag vor dem Einpflanzen in Wasser gestellt werden, damit die Wurzeln sich vollsaugen können. Danach hebt man ein ausreichend tiefes Loch aus. Dabei sollte man die oberste von uns gut gedüngte Schicht etwas auf Seite schippen. Da durch die Pflanze natürlich nicht mehr alle ausgehobene Erde in das Loch passt, sollte zum Auffüllen des Lochs zunächst dieser gute Boden genommen werden und nur wenn noch Platz ist Erde von weiter unten.
Während man bei den oberen Schichten gerne vom lockeren Boden spricht, hat lockerer Boden mit Hohlräumen für die Wurzeln größerer Pflanzen große Nachteile. Denn dort kommen sie nicht an die Nährstoffe in Boden ran und das Wachstum geht nur langsam von Statten. Deshalb sollte man die Boden rund um die neue Pflanze gut festtreten. Um danach noch tiefer in Boden gelegene Hohlräume zu verschließen wird ordentlich gegossen. Mindestens eine volle Gießkanne sollte man an größere Pflanzen geben, damit durch das Wasser der Boden zusammensackt und tiefere Hohlräume geschlossen werden.
Da wir die Wurzeln bereits über Nacht gut gewässert haben, geht es bei dem reichlichen Gießen nach dem Einpflanzen tatsächlich nur darum, Hohlräume rund um die Wurzeln zu verschließen. Wir merken uns also: auch gut gewässerte Pflanzen müssen nach dem Einbringen in den Boden sehr gründlich gewässert werden, damit die Wurzeln nicht von Hohlräumen umgeben sind und die Pflanze sofort mit der Nährstoffaufnahme beginnen kann.
Mit der Gartensaison erst Ende April oder sogar im Mai zu beginnen ist zu spät. Wer sich an tollen Ergebnissen erfreuen möchte, für den beginnt das Gartenjahr schon im März. Dort wird der Boden vorbereitet und die Grundlagen des Erfolgs geschaffen. Den Garten für den Frühling vorbereiten muss man also schon am Ende des Winters und nicht erst, wenn der Frühling in voller Pracht steht.
Wer es trotz eigenem Garten nicht zum Selbstversorger schafft, findet in einem früheren Artikel von mir Tipps, auf welche Kriterien man in Bezug auf regionales und saisonales Bio-Obst und Gemüse achten sollte.
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[…] weiß eigentlich kaum jemand noch, wie viel Arbeit in der Erzeugung von Lebensmitteln steckt. Von meinem Gemüsegarten habe ich Euch an anderer Stelle bereits berichtet. Wer schon mal Gemüse gepflanzt hat, es den ganzen Frühling und Sommer über […]
[…] sind. Mäßigung ist ebenfalls wichtig, da Bienen empfindlich auf ihre Umwelt reagieren. Dem Thema biologische Gartenvorbereitung im Frühjahr habe ich einen eigenen Post […]
[…] Ihn einfach wegzuwerfen ist pure Verschwendung. Wer einen Garten hat, kann ihn wunderbar zur Vorbereitung des Bodens entweder direkt auf den Beeten verteilen. Das hilft übrigens auch gegen Schnecken. Oder man wirft […]
[…] fast ebenso wichtig, wie Nährstoffe. Deshalb muss man auch im „normalen“ Garten hin und wieder den Boden auflockern. Da ich sowieso noch von meinem alten Aquarium so eine Pumpe herumfliegen hatte, habe ich das als […]