Tipps für eine Nachhaltige Geldanlage – Teil 1

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Tipps für eine Nachhaltige Geldanlage – Teil 1

Gibt es Möglichkeiten, sein Erspartes in eine nachhaltige Geldanlage zu investieren? Und wenn ja, kann man dies auch ohne Deutsche Bank und die anderen üblichen Verdächtigen? Die Antwort auf beide Fragen lautet erfreulicherweise: ja! In diesem Artikel werde ich Euch zeigen, welche Möglichkeiten es gibt. Da der Artikel beim Schreiben wieder enorm gewachsen ist, habe ich mich entschieden, ihn in zwei Teilen zu veröffentlichen. Im ersten Teil stelle ich Euch nachhaltige Banken und deren Konzepte vor. Im zweiten Teil vergleiche ich die Banken dann im Detail, um Euch eine möglichst vollständige Übersicht zu bieten. Als Hauptquelle diente mir dabei die Ausgabe Oktober 2016 der Zeitung Finanztest.

Nachhaltige Geldanlage

Ich persönlich interessiere mich bereits seit längerer Zeit für Geldanlagen. Natürlich halte ich besonders die Augen auf, wenn sich Möglichkeiten zu einer sinnvollen und nachhaltigen Anlage ergeben. Die letzte Ausgabe der Zeitung „Finanztest“ widmete sich genau diesem Thema, was ich hier für Euch etwas aufbereiten möchte. Es gibt einen erfreulichen Trend hin zu nachhaltigen Anlagen. Dies zeigt sich in einem deutlich vergrößerten Angebot. Allerdings muss ich Euch an dieser Stelle auch warnen! Es gibt in diesem Bereich auch eine Menge Abzocker, die Leute mit einem ökologischen Gewissen über den Tisch ziehen! Hier ist Vorsicht geboten! Kauft niemals ein Produkt, das Ihr nicht versteht! Erst wenn Ihr den Anbieter und sein Produkt ausgiebig geprüft habt, solltet Ihr Euch für eine entsprechende nachhaltige Geldanlage entscheiden.

Mir ist es selbst bereits passiert, dass mich auf einer Nachhaltigkeitsmesse in Köln zwei Anbieter fast von Ihren Produkten überzeugt hatten. Nach weiterer Recherche zuhause stellte sich aber heraus, dass die Chefs der einen Firma alle mit teuren Teslas als Firmenwagen durch die Gegend fahren, die schön mit den Geldern der Anleger bezahlt werden. Und die „sicheren, hochverzinsten Produkte“ des anderen Anbieters stellten sich nach Lektüre des Anlagekatalogs als Nachrangdarlehen heraus. Das bedeutet nichts anderes, als dass im Falle einer Insolvenz mein Geld mit hoher Wahrscheinlichkeit komplett weg gewesen wäre, da erst die Ansprüche aller anderen (!) Gläubiger bedient werden, bevor die Nachrangdarlehen berücksichtigt werden. Daher auch der Name. Ich kann Euch nur nochmals vor solchen Produkten und Anbietern warnen!

Rendite steht nicht über Allem

Vorstellen möchte ich Euch aber nun die von Finanztest getesteten und als absolut seriös eingestuften Anbieter. Ihr dürft hier natürlich keine Wahnsinns-Rendite erwarten. Der Sinn vieler Angebote ist es ja gerade, nachhaltigen Projekten günstige Kredite zu bieten. Dementsprechend können auch nur niedrige Zinssätze an Euch zurückgezahlt werden. Bei der nachhaltigen Geldanlage steht aber eben auch nicht die Jagd nach immer mehr Prozenten im Vordergrund, sondern das Finanzieren wichtiger lokaler Projekte.

Die schlechte Nachricht vorweg: Laut Finanztest bieten nur 10 von über 1.000 untersuchten Banken tatsächlich ethisch-ökologische Geldanlagemöglichkeiten. Ausgeklammert wurden vier kirchliche Banken, die zwar nachhaltige Produkte anbieten, aber eben auch nur kirchlichen Kunden offen stehen. Das als Ausschlusskriterium seitens Finanztest zu behandeln kann ich verstehen. Menschen auszuschließen, die ihr Geld nachhaltig anlegen wollen, aber einer anderen Konfession oder Religion angehören eher nicht. Nun ja…

Sicherheit und Kommunikation

Allen zehn Banken gemein ist, dass sie zumindest dem europäischen Bankensicherungsfond angehören. Dieser schützt die Einlagen privater Sparer bis zu einer Höhe von 100.000€. Die meisten Banken gehören sogar zum deutschen Einlagensicherungssystem,  der im Zweifel unkomplizierter für die deutschen Sparer einspringt. Die Sicherungsinstrumente  gelten aber natürlich auch für meine geschätzten Leser aus Österreich und der Schweiz (dank Google Analytics weiß ich, dass es Euch gibt 🙂 ).

Da es sich um kleinere Banken handelt, die selbst wenig Prozente in die eigenen Taschen stecken, können sie sich kein teures Filialnetz leisten. Die Kontoeröffnung, Kommunikation und Verwaltung des eigenen Geldes findet online oder telefonisch statt. Da Ihr diesen Blog online lest, halte ich Euch aber für die richtige Zielgruppe, um mit diesen „Einschränkungen“ klarzukommen 🙂 Im Ernst: Falls Ihr zu den Zweiflern gehört, lasst mich Euch sagen: Online-Banking ist sehr komfortabel, einfach und sicher! Wenn man ein paar einfache Regeln beachtet (z.B. den eigenen Virenscanner aktuell halten und NIEMALS auf irgendwelche Links in irgendwelchen dubiosen Emails klickt), kann im Normalfall nichts passieren. Und wenn doch, dann haftet die Bank für den entstandenen Schaden, wenn Ihr nicht grob fahrlässig gehandelt habt.

Die Kandidatenliste

So, jetzt aber genug drum herum geredet. Folgende Banken bieten Euch ECHTE soziale und umweltfreundliche Projekte, die mit Eurem Geld finanziert werden (Quelle: Finanztest Oktober 2016):

  • Bank für Kirche und Diakonie
  • Ethikbank
  • Evangelische Bank
  • Evenord-Bank
  • GLS Bank
  • Pax-Bank
  • ProCredit Bank
  • Steyler Bank
  • Triodos Bank
  • Umweltbank

Die einzige Bank, die wirklich alle von der Stiftung Finanztest geprüften Kriterien (s. Tabelle) erfüllt hat, ist die GLS Bank. Damit habt Ihr schon Mal eine erste eindeutige Empfehlung für eine nachhaltige Bank, mit der Ihr auf jeden Fall alles richtig macht!

Da es den Banken verboten ist, die Kreditempfänger und –projekte namentlich zu benennen, kann man nur anhand der von Ihnen vorgegebenen Investitionskriterien entscheiden, ob die Angebote und vor allem die Ausschlusskriterien den eigenen Ansprüchen genügen. Eine tabellarische Übersicht über alle Angebote und Ausschlusskriterien der Banken folgt im zweiten Teil dieses Artikels. Der für Euch optimale Kandidat sollte also in möglichst viele nachhaltige Bereiche investieren und Geld in möglichst wenige Ausschlussbereiche (z.B. Kinderarbeit, Waffen, Pornografie, etc.)stecken. Je nach Eurem persönlichen Schwerpunkt kann es Euch aber natürlich auch genügen, wenn die Bank z.B. in einen ganz bestimmten Bereich investiert. Das ist Eure eigene Entscheidung. Grundsätzlich ist allen hier genannten Banken gemein, dass sie in erneuerbare Energien und Projekte zur effizienteren Nutzung natürlicher Ressourcen investieren.

Transparenz

Wie bereits oben erwähnt ist es sehr schwer zu überprüfen, ob die Banken tatsächlich nicht in die „Branchen“, die als Ausschlusskriterien benannt wurden, investieren, da es ihnen im Normalfall verboten ist, ihre Geschäfte offenzulegen. Sehr transparent sind hier aber die GLS Bank und die Triodos Bank. Beantragt man hier einen Kredit für ein Projekt, stimmt man zu, dass die Bank das Projekt veröffentlichen darf. Daher kann man hier alle Projekte, die finanziert werden, öffentlich einsehen. Die Ethikbank wiederum lässt sich immerhin stichprobenartig von externen Wirtschaftsprüfern auf Einhaltung Ihrer Kriterien überprüfen.

Die ProCredit Bank setzt darauf, nachhaltige Projekte kleiner bis mittlerer Unternehmen in Südost- und Osteuropa sowie in Lateinamerika zu finanzieren. Dadurch soll direkt vor Ort eine nachhaltige Lebensweise unterstützt werden. Wem dieser Gedanke gefällt, der kann sich z.B. die Produkte dieser Bank einmal näher anschauen. Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, dass man lieber in den Industrieländern ansetzen sollte, da hier vergleichsweise wesentlich mehr Belastung unseres Planeten verursacht wird. Die Verantwortung in die Schwellen- und Drittweltländer abzuschieben ist mir zu einfach. Aber das ist Geschmackssache und kann wieder mal jeder für sich entscheiden. Natürlich machen nachhaltige Projekte überall auf der Welt Sinn! Aber man sollte schon zuerst vor der eigenen Haustür kehren. Meine Meinung.

Ende des ersten Teils…im Zweiten zeige ich Euch detailliertere Infos zu den verschiedenen Banken und wie diese Euer Geld anlegen. Zudem stell ich Euch einige nachhaltige Fonds vor.

Bis dahin,

genießt das Leben!

 

1 Comment

  1. […] Thema beschäftigen, Filme, Finanzlaien und –profis, die zum Minimalismus raten, um gepaart mit Anlagestrategien in x Jahren (meistens überraschend wenige) in Rente zu gehen. Aber bei allen bleibt der Begriff […]

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