Dass Boxen gut für Körper und Geist ist, habt Ihr wahrscheinlich schon öfter gehört. Aber ist das nicht ein wenig zu aggressiv, um in diesen Blog zu passen!? Nach einem über sechsmonatigen Selbstversuch (still on-going) kann ich Euch sagen: Probiert es aus! Ich habe schon lange kein so komplettes Training mehr gemacht, nach dem ich körperlich so platt und geistig so entspannt bin. Zeit die Sportsachen auszupacken. Der Better-life-blog übt die Schlagfertigkeit! 🙂
Bevor wir anfangen, gilt es noch eine Sache zu betonen: es geht nicht darum, Techniken zu lernen, wie man andere effizient verletzen oder gar außer Gefecht setzen kann! Klar, wer Boxen kann, kann sich auch besser selbst verteidigen. Das Ziel sollte aber sein, fit zu werden und einen Ausgleich zu schaffen, wenn man – wie ich – tagsüber mehrheitlich auf dem Hintern sitzt. Nochmal: Rowdys und Schläger sind nicht willkommen! Nutzt den Effekt für Euch, dass Boxen gut für Körper und Geist ist. Dafür muss man aber niemand anderen verletzen.
Für welchen „Kampfsport“ Ihr Euch entscheidet ist zunächst mal reine Geschmackssache. Die Unterschiede sind allerding gravierend. Beim Boxen kämpfen die Gegner nur mit den Fäusen. Erlaubt sind die Grundschläge Jab, Cross, Punch sowie seitwärts und aufwärts gezogene Haken. Aus diesen Schlägen setzten sich mögliche Kombinationen zusammen.
Kickboxen setzt sich aus den Faustschlägen des modernen Boxens und Fußtritten von asiatischen Kampfsportarten wie Taekwondo oder Karate zusammen. Knie- und Ellenbogestöße sowie die Ausführung von Techniken im Clinch gegen den Gegner sind jedoch nicht erlaubt. Lowkicks sind im Kickboxen nur in einigen Verbänden erlaubt. Es kommt darauf an, ob Sie im jeweiligen Regelwerk als erlaubte Technik aufgeführt sind.
Darüber hinaus gibt es noch zig andere Kampfsportarten, z.B. das Thai-Boxen, auch Muay Thai genannt. Im Muay Thai sind alle Techniken des Kickboxens, Ellenbogen- und Kniestöße sowie das Weiterkämpfen im Clinch regelkonform. Hebel- und Wurftechniken dürfen im Clinch ausgeführt werden. Im Thaiboxen darf eine gegnerische Beintechnik gefangen und sofort mit einem Konter beantwortet werden. Der Lowkick ist fester Bestandteil im Muay Thai.
Ich habe mich also für das klassische Boxen entschieden. In einem Boxkampf sind nur Schläge erlaubt, die mit der geschlossenen Faust ausgeführt werden. Jegliche Benutzung eines anderen Körperteils (beispielsweise des Fußes, der Innenhand etc.) wird nicht als Zähler anerkannt und ist ein Foul, das zu einer Ermahnung führt.
Ein regulärer Schlag ist dann ausgeführt, wenn der Treffer auf der Vorderseite des Kopfes, des Halses, des gesamten Korpus bis zur imaginären Gürtellinie am Bauchnabel oder auf den Armen landet. Schläge unter die Gürtellinie sind verboten, sie gelten als Foul.
Außerdem werden Treffer auf die Arme oder auf den Handschuh von den Punktrichtern nicht als Zähler gewertet, da ein derartiger Schlag als blockiert gilt. Häufig sieht man, dass sich Boxer ineinander verklammern. Dies kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel muss ein Boxer, der sich in einer für ihn ungünstigen Entfernung zum Gegner befindet, klammern, damit der Ringrichter die Kontrahenten trennt und sie auffordert, einen Schritt zurückzutreten, so dass wieder Distanz geschaffen wird. Meistens jedoch verschaffen sich erschöpfte oder angeschlagene Boxer auf diese Weise eine Pause. Klammern stellt einen Regelverstoß dar, der aber aufgrund der Häufigkeit von den Ringrichtern manchmal geduldet wird. Allerdings muss ein Ringrichter, um einen flüssigen Kampfablauf zu gewährleisten, ab einem gewissen Grad Verwarnungen und damit Punktabzüge aussprechen. (Quelle: wikipedia)
Unter der Auslage versteht man beim Boxen die für einen Kämpfer zweckmäßige und vorteilhafte Ausgangslage beziehungsweise Richtung in der Grundstellung zum Gegner. Die Boxer stehen einander versetzt, statt frontal gegenüber, wobei die dem Gegner nähere Hand als Führhand bezeichnet wird, die hinten liegende Hand entsprechend als Schlaghand.
Da die meisten Menschen Rechtshänder sind, gilt die Linksauslage als normal, weshalb sie oft Normalauslage genannt wird. Bei ihnen stehen linkes Bein und linke Hand näher zum Gegner. Dahingegen boxen Linkshänder in der Regel in der Rechtsauslage.
Die Grundstellung beim Boxen ist ca. auf Länge der ausgestreckten Führhand vom Trainingspartner (oder Gegner) entfernt. Die Beine stehen versetzt etwa schulterbreit auseinander, was für besseren Halt sorgt. Bei Linksauslegern (=Rechtshändern) steht das linke Bein vorne. Bei Rechtsauslegern (=Linkshänder) dementsprechend das rechte Bein. Man federt leicht in den Knien und dreht beim Schlagen mit der Schlaghand das hintere Bein ein. Klingt jetzt kompliziert in der Theorie. In der Praxis macht Euer Körper das aber quasi von allein.
Ich selbst habe noch keinen einzigen Kampf geboxt und habe das auch gar nicht vor. Für mich ist das Training genug, denn jemand auf die Mütze geben möchte ich eigentlich gar nicht. Mir geht es vor allem darum, den Effekt dass Boxen gut für Körper und Geist ist mitzunehmen.
Ein gutes Training beginnt mit einem guten Aufwärmprogramm. Dabei sollte der ganze Körper berücksichtigt werden, da Ihr auch den ganzen Körper benutzen werdet. Glaubt mir, auch solche Muskeln, die Ihr bis dato noch gar nicht kanntet. Und die Euch in den Tagen nach den ersten Training auch schmerzhaft grüßen werden J
Wir legen in der Regel mit lockerem Kreisen der Arme in Eigenregie los, um die Schultern aufzuwärmen. Diese werden beim Boxen besonders beansprucht und müssen daher besonders berücksichtigt werden, um Verletzungen vorzubeugen. Danach geht es abwechseln in drei Sätze á zwei Minuten mit Bälle werfen und Seilspringen. Beim Bälle werfen wird ein kleiner Medizinball mit einer Schlagbewegung an die Wand geworfen, danach gefangen und wieder geworfen. Eine Minute wird das für die Führhand gemacht und danach eine Minute mit der Schlaghand wiederholt. Bei beiden Händen wird die Grundstellung eingehalten. Zu den zwei Minuten Seilspringen brauche ich glaube ich nicht viel sagen. Außer, dass zwei Minuten verdammt lang werden können 🙂
Das eigentliche Training besteht dann aus einer Reihe von Schlagkombinationen. Dabei bilden sich Trainingspaare und es wird abwechselnd zwei Minuten lang geboxt. Der Trainingspartner hält dabei seine Hände ausgestreckt in die Luft, und gibt so das „Ziel“ für die Schlagkombination ab. Nach jeder Kombination wird sofort gewechselt. Das heißt, man schlägt die Kombination einmal und hält dann die Hände hoch, damit der Trainingspartner schlagen kann. Hier auf jede mögliche Kombination einzugehen würde den Rahmen des Artikels sprengen. Dazu findet Ihr genug im Internet. Wichtig ist lediglich, alle Grundschläge zu üben. Das bedeutet, den Jab, die Gerade (auch Punch oder Cross genannt), Kopfhaken und Aufwärtshaken (Uppercut).
Hier mal kurz zusammengefasst, was Ihr Minimum an Ausrüstung fürs Boxen braucht:
– Rutschfeste Hallenschuhe
– Boxhandschuhe
– Bandagen
– Motivation und Spaß am Auspowern
Ihr werdet auf sehr unterschiedliche Preisklassen bei der Suche nach geeigneter Ausrüstung treffen. Mir wurde mittlerweile mehrfach von erfahrenen Boxern berichtet, dass die Produkte der billigsten Kategorie reichen. Also bezahlt nicht unnötiges Geld für einen Markennamen. Mehr Geld ausgeben lohnt sich immer nur, wenn auch bessere Produktionsbedingungen und/oder Nachhaltigkeit dahinter stehen!
Dass Boxen gut für Körper und Geist ist, kann ich nur bestätigen! Sucht Euch einen Verein in Eurer Nähe oder einfach jemanden, der mitmachen möchte und trainiert in Eigenregie. Wichtig ist, dass Ihr Euch vorher über die richtigen Grundstellungen und –schläge informiert.
Unterstützt werdet Ihr dabei von jeder Menge guter Tutorials bei youtube. Ein Beispiel für den Einstieg poste ich unter diesen Artikel. Dort lernt man ziemlich gut wie man die beiden Grundschläge Jab (mit der Führhand) und Punch (auch Cross, mit der Schlaghand) ausführt. Von dort aus könnt Ihr Euch weiterhangeln. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Auch die beiden Herren oben wissen, dass Boxen gut für Körper und Geist ist! 🙂 Probiert es also aus!
2 Comments
Sport ist ein wichtiger Faktor in Sachen Fitness und Gesundheit. Egal, welchen Sport man betreibt, Hauptsache, man bewegt sich und tut etwas für sich und seinen Körper. Sehr spannend finde ich, dass du einen Selbstversuch gestartet hast und zum Entschluss gekommen bist, dass Boxen gut für Körper und Geist ist. Wie schwer oder anstrengend das Boxtraining ist, kann ich nicht beurteilen. Aber dank deinem Beitrag bekommt man einen guten Einblick. Vielen Dank dafür.
Hi,
danke für Dein Feedback!
Mittlerweile ist aus dem Selbstversuch ein richtiges Hobby geworden, von daher hat sich das gelohnt. Spaß macht das Training nämlich auch noch 🙂
Viele Grüße,
Andreas