Zeit Euch mit „Unterwegs“ eine erste neue Kategorie vorzustellen. Da wir (Chefin, Tochter und ich) alle sehr auf Reisen stehen, würde ich Euch gerne über unsere Erlebnisse unterwegs berichten. Da für dieses Jahr unser Haupturlaub schon hinter uns liegt (Gardasee, eigener Artikel folgt…), werde ich hier auch von unseren regelmäßigen Ausflügen am Wochenende berichten.
Los geht es heute mit einem kurzen Trip nach Köln. Da wir im Bergischen Land wohnen, ist dies für uns wirklich nur ein Kurztrip. Aber die Stadt ist auch für „richtige“ Touris eine Reise wert.
Das bekannteste Wahrzeichen, den Dom, brauche ich wohl nicht mehr vorstellen. Viel mehr lohnt es sich, etwas abseits dieses Touristenmagneten zu parken und von dort die Stadt zu Fuß zu erkunden. Wir bevorzugen es, unter der Zoobrücke zu parken (4 € Parkgebühr für den ganzen Tag!) und von dort aus am Rhein entlang die ca. 1,5 Kilometer bis zur Altstadt zu gehen.
Überhaupt der Rhein: Niemand, wirklich niemand, den ich kenne, kann sich auf Dauer diesem Fluss entziehen. Selbst die größten Wassermuffel bekommen leuchtende Augen, wenn sie eine Tour mit einem der zahlreichen Ausflugsschiffe auf dem Rhein zurücklegen. Für kleine Kinder ist dabei besonders die „Moby Dick“ zu empfehlen, die von Köln rheinaufwärts bis zum Siebengebirge fährt und ihrem berühmten Namensgeber nachempfunden ist. Kein Witz, das Schiff ähnelt einem Wal! Weitere Infos findet Ihr hier:
Nachdem wir die Strecke zur Altstadt bewältigt hatten, hatten wir uns als Erstes einen kleinen Snack verdient. Und wenn ich Snack sage, meine ich ein Kölsch für mich und eine Fassbrause bzw. ein Wasser für meine Mädels. Die zahlreichen echten Kölner Kneipen am Alter Markt und am Heumarkt geben dazu mehr als ausreichend Gelegenheit. Ratsam ist es aber – ohne Namen zu nennen – die oftmals sehr großen Kneipen und Brauhäuser in der Nähe des Hauptbahnhofs zu meiden. Echte Kölner sind dort eher selten anzutreffen. Und den Touristen, die dort mehrheitlich verkehren, serviert man auch nicht unbedingt die besten Speisen, wenn ihr wisst, was ich meine.
Nun aber doch noch ein paar Worte zum Dom bzw. die ihn umgebenden Plätze. Unbedingt meiden solltet ihr diese, wenn große Kundgebungen in Köln stattfinden (also nicht nur an Silvester). Diese enden oftmals am Dom und selbst wenn nicht, so treffen sich doch dort nach der Demo ein Großteil der Teilnehmer, weil der Hauptbahnhof direkt neben dem Dom liegt. Wer einmal den Bahnhofsvorplatz Richtung Dom überquert hat und sich dabei zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten durchpröppeln musste, wird diesen Rat nur unterschreiben können.
Zum Dom selbst kann man stehen wie man will, aber: Auf jeden Fall lohnt es sich eine Reise über die Dächer Kölns zu unternehmen und auf den Turm hochzuklettern. Im Gegensatz zu diesen Spaßvögeln (http://www.welt.de/regionales/koeln/article120068103/Russen-klettern-ohne-Sicherung-auf-Koelner-Dom.html) solltet Ihr aber die Treppe oder den Aufzug nehmen. Der Ausblick über die Stadt ist schon ziemlich einmalig und man bekommt einen Eindruck von der Größe Kölns. Die Kölner selbst lassen natürlich nichts auf „Ihren“ Dom kommen, allerdings kann ich auch Leute verstehen, die die schwarze Fassade nicht wirklich ansprechend finden. Zur Verteidigung des Doms: ursprünglich war er mal so weiß wie Notre Dame oder die Kathedrale von Mallorca und besteht auch aus dem gleichen Sandgestein. Leider haben die Witterung, die Jahrhunderte und vor allem die Schwefelsäure im Regen („saurer Regen“) zur heute nicht mehr ganz so ansprechenden Färbung geführt.
Aber zurück zu unserem heutigen Ausflug: Obligatorisch ist ein kurzes Schlendern durch die Einkaufpassagen von Köln, die Hohe Straße und die Breite Straße. Dort findet man (oder Frau) alles, was das Herz begehrt. Mittlerweile ist hier auch ein zunehmender Trend hin zu Fair Trade Waren und Mode aus Biowolle zu erkennen, d.h. man kann auch shoppen gehen, ohne mit schlechtem Gewissen nach Hause zu fahren.
Auch kulturell hat Köln einiges zu bieten. Empfehlenswerte Museen für Kunstliebhaber sind das Museum Ludwig in der Nähe des Hauptbahnhofs und das Walraff-Richartz-Museum in der Altstadt. Für weniger Kunstbegeisterte (also Leute wie mich) lohnt sich ein Abstecher in Römisch-Germanische Museum, ebenfalls beim Hauptbahnhof zu finden. Dieses widmet sich der frühesten Kölner Geschichte. Besondere Highlights sind dabei ein riesiger Mosaikfußboden (unbedingt vom zweiten Stock aus betrachten!) sowie die Ausstellung der nachgebauten römischen Pferdewagen. Auch die originalen Waffen und Schmuckstücke aus der Römerzeit sind sehenswert.
Aber natürlich gibt es für jeden Geschmack das passende Museum in Köln. Neben einem Stadtmuseum gibt es auch ein jüdisches Museum, ein Schokoladenmuseum und – natürlich- ein Karnevalsmuseum. Eine Übersicht über alle Museen Kölns findet ihr hier:
http://www.museenkoeln.de/portal/pages/445.aspx?s=445
Zum Abschluss unserer Ausflugs haben wir unser „Stammrestaurant“ am Rhein besucht: Das Stapelhaus. Hier gibt es lecker Kölsch und lecker Essen bei einem tollen Blick auf den Rhein, wenn man einen Platz an der riesigen Fensterfront ergattert. Hier trifft man dann auch die „echten“ Kölner, die bei einem Feierabendbierchen das Leben genießen.
Mit der Straßenbahn ging es dann zurück vom Hauptbahnhof zum Zoo, da wir abends dann doch etwas lauf faul waren. Und von dort aus über die Zoobrücke wieder zurück ins Bergische Land. Für den Zoo wird in naher Zukunft noch ein eigener Artikel folgen. Ebenso werde ich Euch in einem weiteren Post meine Einstellung zum Öffentlichen Nahverkehr (nicht nur in Köln) näher bringen.
Bis dahin, genießt das Leben!